Tafel 31: Greifenbachtalbrücke (Ehrenfriedersdorfer Seite)

Im Jahre 1905/06 wurde, ca. 50m von hier, mit dem Bau der Strecke Thum - Geyer im Greifenbachtal die größte Schmalspurbahnbrücke Sachsens errichtet. Die Brücke, die komplett genietet war, hatte eine Länge von 188,4 m und eine Höhe von 35,6 m über der Talsohle. Sie wurde von der Firma Kelle und Hildebrand aus Großluga/Niedersedlitz bei Dresden errichtet. Die Brücke hatte drei Fischbauch-Fachwerkträger mit je 26 m Stützweite, welche auf vier Gerüstpfeilern gelagert waren. Die Gerüstpfeiler waren jeweils 10 m lang und 25 m, 29 m, 34 m bzw. 18,80 m hoch. Zwischen den äußeren Gerüstpfeilern und den 3,90 m langen Betonwiderlagern befanden sich 31,3 m lange Blechträgerüberbauten, die als durchlaufende Träger ausgebildet waren. Die Blechträgerüberbauten wurden zunächst durch jeweils ein, nach der Verstärkung der Brücke in den 1920er Jahren durch zwei Pendelstützen abgestützt. Bei diesen Arbeiten wurden auch die Gerüstpfeiler und die Fischbauträger verstärkt.

Alle Gerüstpfeiler und die Pendelwände ruhten auf Betonpfeilern (zunächst 22, später 24 Stück). Außerdem hatte die Brücke auf beiden Seiten eine Windschutzwand aus Holzlatten. Ihr Gewicht betrug etwa 276 Tonnen. Am 1. Mai 1906 wurde das Viadukt zum ersten Mal offiziell befahren. Mit der Einstellung der Strecke Geyer - Thum nach 66 Jahren fuhr am 15. August 1967 das letzte Mal ein Personenzug über die Brücke, bis dann am 1977 auch ihr Ende kam. Sie wurde umgerissen und zerlegt. Heute erinnern nur noch die Betonsockel und Betonwiderlager an die einst höchste Schmalspurbahnbrücke Sachsens.

 



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