Das Thumer Schmalspurnetz im Überblick

In über 80 Jahren hat die Schmalspurbahn im Raum Thum zur wirtschaftlichen Entwicklung beigetragen. Im Mai 1967 jedoch beschloss der Kreistag von Zschopau die Stillegung der Strecke Schönfeld-Wiesa-Thum, weil ihre Wirtschaftlichkeit nicht mehr gegeben war. Die Betriebseinstellung erfolgte am 15. August 1967. Die Strecke wurde in Etappen abgebaut. Im Jahre 1968 baute man das Gleis zwischen dem Anschluss Papierfabrik und Hst. Tannenberg im Zuge einer Straßenverbreiterung ab, 1970 wurde Geyer erreicht. Vom Sommer 1971 bis 05.Oktober 1972 baute man den Abschnitt Geyer – Thum ab. Die Anschlüsse der Papierfabriken in Schönfeld und Wilischthal werden seit den Streckenstillegungen noch als Anschlußbahn betrieben. In Schönfeld-Wiesa sind dafür zwei Lokomotiven der Gattung 99 77-79 und in Wilischthal eine 100-PS Diesellokomotive eingesetzt.

Am 28.September 1974 wurde der Personenverkehr zwischen Thum und Meinersdorf(Erzgeb) eingestellt. Der verbliebene Güterverkehr hat sich seitdem ständig reduziert und ist am 31.Dezember 1975 ganz aufgegeben worden. Damit endete die Ära des Thumer Schmalspurnetzes.

Von den 43,32 km Strecke lagen 35 km (81 Prozent) in Neigung. Mit 11,21 km hat der Streckenteil Thum-Meinersdorf den größten Anteil an den Neigungsstrecken. Im Gleisbogen lagen 18,67 km (43,3%) der Strecken, davon hatten 14,39 km einen Radius kleiner als 300m. Auch hier lag der Streckenteil Thum-Meinersdorf mit 5,81 km über dem Durchschnitt des gesamten Netzes.

Die Gleislänge veränderte sich mehrmals. Sie betrug 1920 55,54 km. Bis 1930 kamen noch 2,24 km hinzu. Die Strecke der Wilischthalbahn führte vom Bahnhof Wilischthal am rechten Talhang das Wilischthal aufwärts und überwand bis Bahnhof Thum einen Höhenunterschied von 167 m. Der längste Abschnitt mit maximaler Streckenneigung 1:30 befand sich zwischen Herold und Thum.

Größter Unterwegsbahnhof dieses Streckenteils war Gelenau. Für den Streckenteil Schönfeld-Wiesa-Meinersdorf wurde die Haltestelle Schönfeld an der Staatsbahnstrecke Chemnitz-Bärenstein Ausgangspunkt und gleichzeitig zu einem Bahnhof erweitert. Zunächst das obere Zschopautal aufwärts führte die Trasse ins Greifensteingebiet. Hier mußten zwischen Tannenberg, und Hp Geyer Abschnitte mit einer Neigung 1:30 vor Siebenhöfen auf 1185 m Länge und vor Geyer Hp auf 943 m Länge vorgesehen werden.

Von Geyer Hp aus führte die Strecke mit einem Halbkreisbogen durch einen großen Teil der Stadt hinauf zu dem am Ortsausgang liegenden Bahnhof, einem der größten des Thumer Schmalspurnetzes. Bei der Herstellung des Einschnittes am Bahnhof Geyer waren 40000 m³ Erdmasse abzufahren, die zur Erweiterung des Bahnhofs Schönfeld-Wiesa verwendet wurden. Auf dem Abschnitt Thum-Meinersdorf wurde bei Jahnbach die Hormersdorfer Höhe mit 617 m ü.NN als höchster Punkt des Thumer Netzes erreicht.

Bei Gornsdorf wurde eine Mehrbogenbrücke überquert. Am Ortsausgang von Gornsdorf erreichte die Strecke das Regelspurgleis der Strecke Aue-Karl-Marx-Stadt. Sie führten beide nebeneinander bis kurz nach der Bahnbrücke in der Ortslage Meinersdorf (jetzige B180), anschließend verzweigten sie sich wieder, und das Schmalspurgleis führte in den erst durch die Schmalspurbahn ausgebauten Bahnhof.

Die zum Thumer Netz gehörenden Strecken wurden eröffnet:

15.12.1886 Wilischthal-Oberherold-Ehrenfriedersdorf, Oberherold-Thum 13,9 km (Wilischthalbahn) l,9 km

01.12.1888 Schönfeld-Tannenberg-Geyer 9,0 km (Schönfeld heute Schönfeld-Wiesa)

01.05.1906 Geyer-Ehrenfriedersdorf-Thum 8,2 km

01.10.1911 Thum-Meinersdorf 12,6 km
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