Tafel 41: Bahnhof Schönfeld-Wiesa

Bereits seit 1866 bestand der auf Wiesaer Flur liegende Bahnhof Schönfeld (ab 1904 Bahnhof Schönfeld (Zschopautal), seit 1908 Bahnhof Schönfeld-Wiesa) an der Strecke von Annaberg nach Flöha. Für die 1888 eingeweihte Bahn nach Geyer wurde der Bahnhof umgebaut und erweitert. Beamtenwohnhäuser, ein einständiger Lokschuppen, ein Kohleschuppen, eine Umladehalle, eine Umladebühne, eine Verladerampe für Schmalspurfahrzeuge, ein Bahnsteig, Unterkunftsgebäude und eine Gleisbrückenwage wurden errichtet. Auf Kosten der Dynamitfabrik Geyer wurde eine Rollbockgrube angelegt (1912 in eine Rollwagengrube umgebaut).

Mit der Verlängerung der Bahn von Geyer nach Thum und in den Folgejahren wurde auch der Anschlussbahnhof Schönfeld erweitert und verändert, so dass in den 1930er Jahren der Bahnhof 10 Normalspurgleise mit 16 Weichen und einer doppelten Gleisverbindung sowie 7 Schmalspurgleise mit 8 Weichen aufwies. Die Anlagen wurden um eine 2. Rollwagengrube (anstelle der Umladehalle; Erleichterung beim Verladen von Normalspurwagen auf Rollwagen) erweitert. Die Verladerampe wurde Abgebaut (Verladung von Schmalspurfahrzeugen erfolgte in Meinersdorf). Zu den Bahnsteigen zwischen den Gleisen, bzw. ab 1914 auch zum Bahnsteig der Schmalspurbahn, führte ein Fußgängertunnel. Nach der Einstellung der Bahn 1967 nach Geyer und Thum wurde der Schmalspurbetrieb in Schönfeld - Wiesa aufrechterhalten und die nahe gelegene Papierfabrik mit Übergaben bedient (Streckenlänge 1,5 km; Vorhaltung von 2 Dampfloks; Neubau Lokschuppen und Überladerampe). 1985 endete dieser sehr unwirtschaftliche Verkehr, indem der Anschluss zur Papierfabrik in ein Normalspurgleis umgebaut wurde. Damit verschwand auch dieses letzte Relikt der Schmalspurbahn in Schönfeld-Wiesa. Normalspurbetrieb zur Papierfabrik bestand bis in die 1990er Jahre. Seit 2007 ist auch der Bahnhof Schönfeld-Wiesa Geschichte. Die heutige Erzgebirgsbahn hat einen neuen Haltepunkt in Wiesa errichtet.

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