An dieser Stelle befand sich von 1906 bis 1967 der Bahnhof Ehrenfrie-dersdorf, der mit der Strecke Geyer - Thum errichtet wurde. Zuvor lag der Bahnhof der Stadt im unteren Teil an der Wettinstraße. Dort endete die Bahn, die von 1886 bis 1906 von Wilischthal über Herold direkt nach Ehrenfriedersdorf führte.

Der neue Bahnhof wurde am 1. Mai 1906 mit Empfangsgebäude, zwei Bahnsteigen, Güterschuppen mit Seitenladerampe, Gleisbrückenwaage, Lademaß, einem „Rollbockgleis“ (zur besseren Entladung aufgeladener Normalspurgüterwagen), Wirtschaftsgebäude, Schuppen und Wagenkästen errichtet. Er war ebenfalls ein Zugkreuzungspunkt wie Geyer, Thum, Auerbach/E., Gelenau, Tannenberg und Hormersdorf. Insgesamt bestanden fünf parallele Gleise, die mit zwölf Weichen verbunden waren. Später entstand anstelle des Rollbockgleises an der Greifensteinstraße eine Holzverladerampe, die jedoch bereits vor Betriebseinstellung wegen Baufälligkeit abgetragen wurde.

In den 1950er Jahren entstand am westlichen Hang ein Anschlussgleis und eine Verladerampe des VEB Zinnerz Ehrenfriedersdorf. Hier wurde der bei der Erzaufbereitung anfallende Splitt mittels Lastkraftwagen in aufgerollte Normalspurwagen verladen. Die daraus gebildeten Güterzüge mit bis zu 350 t Last wurden dann in der Regel nach Wilischthal abgefahren. Im Jahresdurchschnitt wurden ca. 125.000 t verladen. Am 15. August 1967 fuhr auch durch Ehrenfriedersdorf der letzte Zug. Danach wurden alle Anlagen abgebaut. Die Splittverladung erfolgte ab Januar 1967 in Schönfeld-Wiesa.